D Wäut isch es Chirschi…
Von der Komfortzone bis zur Panikzone
Komfortzone verlassen finde ich wichtig: Warum?
„D Wäut isch äs Chirschi, wo schrumpft und schrumpft u immer chliner wird.“
(Züri West)
Ein Satz, der mich diesen Sommer besonders begleitet hat. Denn am 4. August hat es mich mit dem Bike auf die Nase gehauen. Resultat: Bruch des rechten Schulterdachs. Mit 57 Jahren 🤕🤬
Und jetzt? Nur noch Komfortzone pur: Bike verkaufen, Risiko meiden, auf der “sicheren” Seite bleiben? Oder nur noch breite Waldwege aber keine Singletrails mehr fahren? Oder aber: Sturz analysieren, Schlüsse ziehen, Technik verfeinern, Tempo anpassen – und mit neuem Bewusstsein wieder aufs Bike steigen?
Komfortzone: statisches Selbstbild
Die Komfortzone ist wie eine reife Kirsche. Am Anfang süss, sattmachend, vertraut. Doch wenn Du Dich darin einnistest, schrumpft sie. Wird immer kleiner, immer enger. Eine der Möglichkeiten nach dem Sturz: Ich ziehe mich zurück.
Lernzone: Aus Missgeschicken werden Erfahrungen
Komfortzone verlassen bedeutet nicht, blind ins Abenteuer zu rennen. Es bedeutet, hinzuschauen. Sich den Blessuren anzunehmen. Den Sturz zu akzeptieren – und daraus zu lernen. Für mich bedeutet das: Technik unter die Lupe nehmen, Tempo bewusst steuern. Langsam aber sicher darauf Rücksicht nehmen, dass ich nicht mehr 30ig bin - knapp nicht mehr.
Wachstumszone: Wieder aufs Bike steigen
Wachstum entsteht da, wo wir leicht zögern. Wo wir nicht sicher sind, ob wir’s können (wobei der Sturz nicht an einer heiklen Stelle passiert ist). Nach einem Missgeschick heisst das: Vertrauen zurückgewinnen. Sich trotz leichter Unsicherheit den kniffligen Stellen annähern. Nicht, um denselben Fahrfehler noch einmal zu machen – sondern, um mit neuem Bewusstsein wieder Freude und Spass zu entwickeln.
Selbstvertrauen wächst nicht auf dem Sofa. Es wächst beim nächsten Tritt in die Pedale.
Panikzone: Wo es zu viel wird
Natürlich gibt es auch Grenzen. Diese Grenzen erkennen und akzeptieren, denn sonst landet man schnell in der Panikzone: Stress, Blockade, Überforderung sind die Folge. Wachstum geschieht Schritt für Schritt – nicht im Überschlag.
Fazit: Die nächste Kirsche pflücken
Unsere Komfortzone schrumpft, wenn wir sie nicht von Zeit zu Zeit verlassen. Sie wird immer enger, wenn wir beim Alten verharren. Für mich bedeutete der Sturz: innehalten, lernen – und dann weitergehen. Nicht schneller, nicht höher, nicht waghalsiger. Aber bewusster und mit einer gesunden Verarbeitung des Missgeschicks im Rucksack.
🍒 Geniesse deine nächste reife Kirsche 🍒
equilibra - Die Kunst des Anpackens